Energiesparend kochen
Schwingen auch Sie klimaschonend den Kochlöffel!
In einem durchschnittlichen Haushalt entfallen knapp elf Prozent des gesamten Stromverbrauchs auf das Kochen und Backen. Je nachdem, wie und wie oft der Kochlöffel zum Einsatz kommt und welcher Herdtyp genutzt wird, verändert sich dieser Wert. Mit dem richtigen Kochherd lassen sich größere Energieeinsparungen erzielen – doch auch kleine Helfer wie Toaster oder vorausschauendes Kochen mit Resthitze können helfen, jede Menge Energie zu sparen.
Der Herd ist das Alltagsgerät schlechthin. In dieser Gerätekategorie gibt es hinsichtlich des Stromverbrauchs die größten Unterschiede. Alte Gusseisenkochfelder verbrauchen rund 20 Prozent mehr Energie als Glaskeramik-Kochfelder, und diese benötigen wiederum bis zu 20 Prozent mehr Energie als Induktionsherde. Der Unterschied zwischen Gusseisenfeld und Induktionsplatte ist daher beachtlich und beträgt über 40 %.
Der Einfluss des Energiesparens bei Kochtopf & Co

Beachten Sie beim Einkauf neuer Töpfe und Pfannen, dass Material und Aufbau der Böden entscheidend für schnelles Erhitzen und längeres Warmhalten sind. Töpfe mit einer gut leitenden Bodenschicht – etwa einer Aluminiumschicht – sorgen für eine gute Wärmeübertragung von der Hitzequelle zum Topf und helfen so, Energieverluste zu vermeiden..
Soll eine Bratpfanne für schnelles Braten geeignet sein, wählen Sie schnell hitzeleitende Böden, die allerdings keine gute Hitzespeicherung besitzen. Soll ein Kochtopf das zubereitete Essen länger warmhalten als nur während der eigentlichen Kochzeit, sind Sandwichböden ideal (auch wenn diese zu Beginn der Kochzeit etwas mehr Energie und Zeit benötigen). Die isolierenden Eigenschaften der Topfwände spielen hierbei ebenfalls eine Rolle.
Beim Stromverbrauch liegt die größte Energieeinsparung jedoch beim Kochen,
Braten und Backen selbst.
Achten Sie auf die Größe des benötigten Kochfeldes! Ist der Topf ein bis zwei Zentimeter kleiner als die Herdplatte, geht bei einem Gusseisen- oder Keramikfeld viel Energie verloren – ganz abgesehen von der Verletzungsgefahr durch erhitzte Griffe. Daher sollten Töpfe und Pfannen mindestens denselben Durchmesser wie das Kochfeld haben. Der Topfboden sollte nicht gewölbt sein, da die Wärmeübertragung zwischen Platte und Topf durch die dazwischenliegende Luft verschlechtert wird. Schlechter Bodenkontakt bedeutet logisch mehr Energieverbrauch
Wer einen Deckel auf Topf oder Pfanne legt, spart bis zu 75 % Energie. Glasdeckel haben den Vorteil, dass beim Hineinschauen keine Wärme verloren geht.
Eierkocher, Toaster und Co. sind nicht zu unterschätzen!
Fast jeder Haushalt besitzt kleine Helfer wie Eierkocher oder Toaster, die jedoch oft ungenutzt in der hintersten Schrankecke stehen. Dabei lohnt es sich, diese und andere kleinen Haushaltsgeräte zu verwenden, um Energie zu sparen.
Wärmen Sie einzelne Brötchen lieber im Toaster statt im Backofen auf. Der Backofen benötigt lange, um die erforderliche Temperatur zu erreichen, da er ein großes Volumen aufheizen muss. Für das Aufbacken reicht bereits ein Toaster mit Brötchenaufsatz. Dieser ist bei deutlich geringerem Energieeinsatz sofort heiß, und die Brötchen sind schnell fertig. Geht man davon aus, dass der Backofen 0,5 kWh verbraucht, um die nötige Temperatur zu erreichen, benötigt er gegenüber einem Toaster mit Brötchenaufsatz etwa die zehnfache Energiemenge.
Der Wasserkocher ist ein wahrer Energiesparer im Vergleich zum Kochtopf und spart zudem Zeit. Seine Anschaffung lohnt sich, da er regelmäßig genutzt werden kann. Hier kann nur der Induktionsherd mithalten – vorausgesetzt, der Topf ist mit einem Deckel versehen.
Eier im Eierkocher zu garen verbraucht – je nach Größe – 50 bis 80 % weniger Strom und deutlich weniger Wasser als im Kochtopf.
Kann man im Voraus Resthitze einplanen und muss der Backofen immer vorgeheizt werden?
Oft wird empfohlen, den Backofen vorzuheizen, doch dies ist in vielen Fällen nicht nötig. Nutzen Sie die Wärme während des Aufheizens; die Backzeit verlängert sich dann lediglich um ein paar Minuten. Auch die Restwärme des Backofens lässt sich nutzen: Schalten Sie den Ofen einige Minuten vor Ende der Backzeit aus und lassen Sie das Gericht im geschlossenen Ofen fertig garen.
Öffnen Sie während des Backens die Ofentür nicht unnötig – sonst entweicht Wärme, und der Ofen muss nachheizen.
Übrigens spart Umluft gegenüber Ober-/Unterhitze Energie! Bei gleicher Garzeit kann die Temperatur um 20 bis 25 °C reduziert werden. Da die Luft im Umluftbetrieb mithilfe eines Gebläses gleichmäßig verteilt wird, können Sie auf mehreren Ebenen gleichzeitig garen. Auch das Vorheizen ist bei Umluft oft überflüssig – der Verzicht spart bis zu weitere 20 % Energie.

Der Auftaumodus ist bei guter Planung nicht nötig! Vermeiden Sie den Auftaumodus von Backofen oder Mikrowelle. Gefrorene Lebensmittel sollten möglichst im Kühlschrank auftauen – idealerweise einen Tag im Voraus (Tropfschale nicht vergessen). Das spart Energie beim Kühlschrank und verhindert unnötigen Stromverbrauch beim Erwärmen.
Kochplatte wenn möglich dem Backofen vorziehen! Der Backofen ist – im Vergleich zu Kochplatten – ein regelrechter Energieverschwender. Das Aufheizen auf 250 °C benötigt selbst bei modernen Geräten mehr Strom als das Aufkochen von drei Litern Wasser! Effizienter wird es nur, wenn komplette Mahlzeiten im Heißluftofen auf mehreren Etagen zubereitet werden. Sehr verschwenderisch ist dagegen die „Feinschmeckermethode“ des Überbackens von Gerichten, die vorher bereits auf dem Herd gekocht wurden. Denn das zweimalige Aufheizen - von Ofen und Herdplatte - verbraucht am meisten Energie.
Nutzen Sie Restwärme bei Glaskeramik-Kochfeldern und älteren Gusseisenplatten: Schalten Sie nach dem Ankochen sofort eine Stufe zurück. Fünf bis zehn Minuten vor Ende der Garzeit kann der Herd ganz ausgeschaltet werden. Die Nachwärme reicht zum Fertiggaren.
Ausnahme: Gas- und Induktionskochfelder – hier lässt sich nur mit gut isolierten Töpfen und Sandwichböden Energie sparen.

Wasser sparen heißt auch Energie sparen
Kochen Sie mit möglichst wenig Flüssigkeit. Zum Dünsten von Kartoffeln und Gemüse genügt meistens nur so viel Wasser, das die Lebensmittel gerade bedeckt. Auch hier ist ein passender Deckel wichtig, um Verdunstung zu reduzieren.
Probieren Sie andere Kochmethoden aus

Der Wok hat die Form einer Halbkugel, die Heizfläche ist klein und sitzt in der Mitte. Dadurch reicht ein kleines Kochfeld für einen relativ großen Topf. Die Mitte wird zum scharfen Anbraten genutzt, danach werden die Zutaten zum Garen in die Randbereiche geschoben. Mit einem Deckel lassen sich Speisen schneller dämpfen und garen – das spart zusätzlich Energie. Durch das Schneiden aller Zutaten in feine Streifen verkürzt sich die Garzeit erheblich.
Der Schnellkochtopf : Ideal für Mengen ab etwa 2 kg und Gerichte mit langer Garzeit. Der Schnellkochtopf spart durch die geringe Dampfabgabe bis zu ein Drittel Strom und etwa die Hälfte der Kochzeit. Werden Gemüse im Dampfeinsatz gegart, bleiben zudem die meisten Vitamine erhalten. Allerdings ist der Schnellkochtopf kein Allrounder und nicht für jede Kochmethode geeignet.
Sehr viel Strom lässt sich mit Hilfe einer Kochkiste oder einem Thermotopf einsparen. Das System ist schon alt, ist aber heute noch im Handel erhältlich, wenn auch in modernerer Ausführung. Die Speisen werden in einem Kochtopf nur kurz aufgekocht und dann zum Fertiggaren in die Kochkiste gestellt. Die Kochkiste ist wärmeisoliert und hält die Temperatur stundenlang auf hohem Niveau; so garen die Speisen ohne weitere Energiezufuhr. Ideal für Eintöpfe!

Dünsten statt kochen: Weniger Flüssigkeit bedeutet weniger Energieverbrauch. Außerdem bleiben Vitamine und Aromen besser erhalten.

Noch kurz zur Mikrowelle: Für kleinere Mengen ist sie oft die schnellste und stromsparendste Lösung.

Und noch zwei letzte Tipps …

Auch ohne lange Garzeit kann man leckere Gerichte zubereiten. Manche Grundnahrungsmittel erfordern mehr Energie als andere. Fleischgerichte brauchen meist mehr Zeit und Energie als vegetarische Gerichte, bei denen Vitamine ohnehin nicht verkocht werden sollen. Zudem ist vegetarisches Kochen klimafreundlicher. Falls Sie nicht bereits gelegentlich vegetarisch oder vegan kochen, sorgt dies auch für Abwechslung auf dem Speiseplan. Gesunde und vollwertige Rezepte finden Sie auf dem Blog “Veggie-Table” www.veggie-table.lu des Mouvement Ecologique.

Sie haben zu viel gekocht?
Vermeiden Sie Lebensmittelabfälle! Lagern Sie übrig gebliebenes Essen nach dem Abkühlen rechtzeitig im Kühlschrank. Was nicht mehr zubereitet werden muss, verbraucht – abgesehen vom Aufwärmen – keine Energie und keine Rohstoffe mehr. So sparen Sie bei der nächsten Mahlzeit auch Zeit.

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InfoPlus:
https://veggie-table.lu/warum-veggie/
https://www.oekotest.de/freizeit-technik/Nachgerec...
Liste mir den energieeffizientesten Geräten:
Backöfen
Standards and Labels für Backöfen und Abzugshauben
Energielabel für Haushaltsbacköfen und Dunstabzugshauben (EU) No 65/2014 hier
- Commission delegated regulation (EU) No 65/2014 of 1 October 2013 supplementing Directive 2010/30/EU of the European Parliament and of the Council with regard to the energy labelling of domestic ovens and range hoods
- Commission regulation (EU) No 66/2014 of 14 January 2014 implementing Directive 2009/125/EC of the European Parliament and of the Council with regard to ecodesign requirements for domestic ovens, hobs and range hoods
- Amendment regarding Online Energy Labels: Regulation No. 518/2014
- Directive 2010/30/EU on the indication by labelling and standard product information on the consumption of energy and other resources by energy-related products (recast)
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Pictograms by thenounproject.com

